Die Welt von morgen im Blick: Die Innovationskraft des Landkreises zeigt sich in einer Vielzahl von Projekten, die Wirtschaft, Bildung, Fachkräftesicherung, Klimaschutz und die Stadt der Zukunft ins Visier nehmen. Diese Maßnahmen haben das Ziel, schon heute die Weichen für eine moderne und zukunftsgerichtete Region zu legen und den Herausforderungen von morgen bestmöglich zu begegnen.
„
Mit der Fachkräfteoffensive möchte der Landkreis Unternehmen als auch Absolventinnen und Absolventen unterstützen und die Fachkräftesituation nachhaltig verbessern.
Der Landkreis Verden hat sich mit den Landkreisen Diepholz und Nienburg/Weser zusammengeschlossen, um in überregionaler Zusammenarbeit wichtige Zukunftsaufgaben zu bewältigen und Projekte in den Bereichen "Regionale Innovationsfähigkeit" und "CO2-arme Gesellschaft und Kreislaufwirtschaft" zu fördern. Im Mittelpunkt stehen dabei die beiden Leitprojekte "Bildungsoffensive nachhaltiges Bauen" und "Modellregion Wärmewende: Siedlungen CO2-neutral heizen", die gemeinsam mit regionalen Akteurinnen und Akteuren umgesetzt werden sollen.
So rief die Zukunftsregion Mitte Niedersachsen im Rahmen von "Modellregion Wärmewende: Siedlungen CO2-neutral heizen" bis zum 30. April 2024 einen Wettbewerb aus. Ziel war es, innovative Lösungen zu finden, die Gebäude und Siedlungen CO2-neutral zu beheizen. Im Fokus standen dabei Neubauten und auch Sanierungen im Bestand. Damit möchte man nun in den drei Landkreisen die Herausforderungen der Wärmewende gemeinsam proaktiv angehen. Mehr zur Zukunftsregion Mitte Niedersachsen finden sie hier.
Seit 2010 entwickelt der Landkreis Verden im Rahmen der Fachkräfteoffensive gemeinsam mit den regionalen Arbeitgebern Strategien, um die Attraktivität der betrieblichen Ausbildung insbesondere in KMU zu steigern und damit eine nachhaltige Fachkräftesicherung zu unterstützen. Der inhaltliche Fokus wurde zunächst auf den Bereich Ausbildung gelegt. Unterstützt mit ESF-Fördermitteln aus der Richtlinie "Modellprojekte betriebliche Ausbildung" wurde eine Marketingkampagne zu Berufen initiiert, die nach Ablauf der Förderung verstetigt und erweitert wurde. Kernstücke dieser Kampagne sind:
Im Rahmen eines Strategieworkshops der Fachkräfteoffensive wurde der Blick auf die Themen (Inner-)betriebliche Weiterbildung und das Thema Praktika für ausländische Azubis, Fachkräfte, Schülerinnen und Schüler erweitert. Die regionalen Unternehmen arbeiten diesbezüglich gemeinsam an Lösungen.
Daneben findet an den Berufsbildenden Schulen Verden einmal jährlich die "Ausbildungsplatzbörse" statt. Jährlich präsentierten sich dort mehr als 90 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen. Im Jahr 2024 feierte die Ausbildungsplatzbörse ihr 20-jähriges Jubiläum.
Im Juli 2011 wurde der Bildungsverbund Schule-Beruf gegründet. Er dient als Netzwerk zur Verbesserung der Lern-, Bildungs- und Lebenschancen für Kinder und Jugendliche. Der Verbund hat sich zur Aufgabe gemacht, die Berufsorientierung in den Schulen der Sekundarstufe I und II zu unterstützen. Die gemeinsame Verantwortung für gelungene Bildungsbiografien junger Menschen steht dabei im Vordergrund. In schulübergreifender Zusammenarbeit sind bisher der Berufsbildungsplaner, digitale Berufsorientierungskalender und Berufsbildungsscout, der die Möglichkeiten zu Bildungsübergängen visualisiert, entstanden. Zudem wurde ein digitales Ausbildungs- und Praktikumsportal für den Landkreis Verden aufgebaut, und seit 2018 wird regelmäßig das Newcomer!-Ausbildungsmagazin herausgebracht. 2023 wurde seitens des Bildungsverbundes Schule-Beruf ein Bildungsfond ins Leben gerufen, der Best-Practice-Projekte zur Berufsorientierung (wie zum Beispiel Fahrten mit dem Job-Bus) fördert.
Die Agentur für Arbeit, das kommunale Jobcenter Verden und der Jugendhilfeträger haben im Jahr 2015 ihre gute Zusammenarbeit verbindlich über das "Bündnis Jugend Beruf" verstetigt und sich im Sinne einer Jugendberufsagentur zur kontinuierlichen Weiterentwicklung schriftlich vereinbart. Neben der gemeinsamen und engen Abstimmung der Maßnahmen- und Angebotsstrukturen für junge Menschen, gegenseitigen Hospitationen, verbindlichen Prozessabläufen und vielem mehr ist seit 2017 mit dem Projekt "Finde Deinen Beruf" ein gemeinsames Beratungsprojekt entstanden, das mittlerweile an allen SEK I-Schulen und den Berufsbildenden Schulen umgesetzt wird. Feste Sprechzeiten und verbindliche Angebote für Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse sowie Informationsformate für Eltern werden erprobt. Durch die Präsenz eines festen Teams in der Schule sollen Schülerinnen und Schüler Vertrauen fassen und sich schon frühzeitig begleitet, aktiv um die Berufsorientierung kümmern und eine bewusste Entscheidung für den Weg nach der Schule treffen.
Neben dem Fachkräftemonitoring und dem strategischen Handlungskonzept hat der Landkreis Verden Ende 2016 ferner mit der Umsetzung des mit Bundes- und ESF-Mitteln geförderten Projektes "Bildung im Fokus (BiF)" begonnen, das die Einführung eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements und -monitorings zum Ziel hat. Entstanden ist daraus eine systematische Beobachtung und Analyse bildungsrelevanter Daten, Prozesse und Erträge (etwa Schulabschlüsse, Weiterbildungsangebote) zur Optimierung der Angebotsstruktur und einer verbesserten Bildungsberatung. Bisher liegen zwei Bildungsberichte vor. Damit geht auch eine Erweiterung der Zielgruppen und Handlungsschwerpunkte der Fachkräfteoffensive einher.
Im Januar 2020 hat das Pflegeberufegesetz Einzug in die Ausbildung gehalten. Die bisher eigenständigen Berufsbilder Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege wurden zum Berufsabschluss Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann zusammengeführt. Die Struktur der Pflegeausbildung hat sich dadurch erheblich verändert. Im Februar 2020 wurde der Ausbildungsverbund Pflege Landkreis Verden als dauerhafte Lernortkooperation gegründet, um die pflegerischen Einrichtungen im Landkreis zu vernetzen, zu unterstützen und die Rotation der Auszubildenden während der Pflicht- und Wahleinsätze in der neuen generalistischen Ausbildung zu gewährleisten. Die eingerichtete Koordinierungsstelle kümmert sich um die Einsatzplanung, berät Auszubildende und Betriebe, kümmert sich um die Gewinnung weiterer Ausbildungsplätze und betreibt Öffentlichkeitsarbeit für den Ausbildungsverbund und den Pflegeberuf.
Seit Januar 2017 wird auch die Zielgruppe der Neuzugewanderten stärker in den Blick genommen. In enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit aller Weiterbildungsträger wird gemeinsam daran gearbeitet, die Angebotsstruktur vor Ort zu verbessern. Seit April 2023 befindet sich die Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe, Integration und Sprache, kurz KMuTIS, im (Wieder-)Aufbau und ist nun im Fachdienst Arbeitsvermittlung und Wirtschaftsförderung der Kreisverwaltung angesiedelt. Die Koordinierungsstelle ist dort eng an das Bildungsbüro, das Bildungsmonitoring, die Fachkräfteoffensive und die Arbeitsvermittlung angebunden. Zahlreiche Akteurinnen und Akteure aus den Kommunen, Schulen, weiteren Institutionen sowie der Wirtschaft arbeiten daran, die Bildungserfolge von Zugewanderten zu verbessern und ausländische Fachkräfte zu gewinnen, um dem zunehmend spürbaren Fachkräftemangel zu begegnen. Die Herausforderungen liegen darin, jungen Menschen gute Bildungschancen zu ermöglichen und erwachsene Zugewanderte im deutschen Arbeitsmarkt einzugliedern. Derzeit wird hier an der Einführung einer Integrations-App gearbeitet, die im Frühjahr 2025 an den Start gehen wird.
Seit November 2023 gibt es im Landkreis Verden das ESF-geförderte Projekt "Welcome Center", das von der "Arbeit im Landkreis Verden" (ALV) in enger Kooperation mit der Wirtschaftsförderung umgesetzt wird. Die zentrale Aufgabe besteht darin, Zugewanderten im SGB II-Bezug und Asylbewerber in den Landkreisen Verden und Osterholz bei Fragen rund um das Ankommen zu unterstützen. Dies umfasst Hilfestellungen in Form von Beratungen und Verweisberatungen bei vielfältigen Problemstellungen, etwa bei der Kinderbetreuung, der Wohnungssuche oder der Vermittlung zu entsprechenden Servicestellen. Außerdem werden Qualifizierungsmöglichkeiten aufgezeigt, und es gibt Hilfe bei der konkreten Jobsuche, etwa durch das Erstellen und Überprüfen von Bewerbungsunterlagen, und Unterstützung bei der Anerkennung von ausländischen Abschlüssen. Zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen werden die Gespräche mit der IQ Anerkennungsberatung in Cuxhaven vorbereitet und begleitet.
Der Landkreis Verden engagiert sich aktiv für die digitale Transformation und unterstützt besonders kleine und mittlere Unternehmen bei den Herausforderungen der Digitalisierung. Mit LandkreisDIGITAL bietet die Wirtschaftsförderung eine zentrale Anlaufstelle für Informationen und Beratungsangebote.